Kammerflimmern ist die maligneste Rhythmusstörung, die es gibt - die Rhythmusstörung endet beim Menschen nicht spontan, sondern geht unbehandelt nach einigen Minuten in eine Asystolie über. Bei Arrhythmieepisoden, die auf den ersten Blick wie "selbstterminierendes Kammerflimmern" aussehen, handelt es sich um polymorphe Kammertachykardien.
EKG
Bei Kammerflimmern ist die sich im EKG abbildende elektrische Aktivität des Herzens chaotisch; regelmäßige Muster lassen sich im EKG nicht finden. Die elektrischen Undulationen können grob bis fein sein (grobes Kammerflimmern bzw. feines Kammerflimmern). Da keine regelrechten Herzaktionen abgegrenzt werden können, sollten Frequenzmessungen unterbleiben.
Abb.: Dokumentation eines plötzlichen Herztodes mittels L-EKG. Der Grundrhythmus ist ein Sinusrhythmus mit atrialen und ventrikulären Extrasystolen. Um 6:06 löst eine frühzeitig einfallende Extrasystole direkt Kammerflimmern aus. Freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Dipl. Ing. A. Köbernik, Fa. Biotronik.
Abb.: Ausschnitt aus der obigen Registrierung. Auftreten von Kammerflimmern während einer Langzeit-EKG-Registrierung (plötzlicher Herztod). Freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Dipl. Ing. A. Köbernik, Fa. Biotronik.
Abb.: Auslösung von Kammerflimmern im elektrophysiologischen Labor. Nach 8 stimulierten Aktionen (schmale Pfeile) wird mit Hilfe von 3 vorzeitig angekoppelten Stimuli (so genannte Extrastimuli) Kammerflimmern ausgelöst (dicker Pfeil). In Ableitung I und V1 fällt es schwer, noch einzelne Kammeraktionen abzugrenzen. Das intrakardiale EKG (His, RVA) zeigt eine hochfrequente ventrikuläre elektrische Aktivität. HRA: hoher rechter Vorhof; His: His-Bündel-Registrierung, RVA: monophasische Aktionspotenziale abgeleitet aus der rechtsventrikulären Spitze.
Literatur