Sinusknotenfunktionsstörungen

Sinusknotenfunktionsstörungen (engl. sinus node disease) sind die häufigste Indikation zur Implantation eines permanenten Herzschrittmachers. Funktionsstörungen des Sinusknotens, d. h.

liegen in den meisten Fällen chronisch-degenerative Veränderungen des Sinusknotens und des umgebenden atrialen Gewebes zu Grunde (eine so genannte sinuatriale Erkrankung). 

Bei einem kombinierten Auftreten solcher Funktionsstörungen, was ausgesprochen häufig ist, wird von einem Sinusknoten-Syndrom (SSS: sick sinus syndrome) gesprochen. Meistens sind ältere Patienten betroffen. In seltenen Fällen ist ein Sinusknoten angeboren - die Manifestation erfolgt im Kindesalter oder jungem Erwachsenenalter. Da nicht nur der Sinusknoten, sondern auch das Vorhofgewebe und der AV-Knoten "krank" sind, ist das Sinusknotensyndrom auch durch über Sinusknotenfunktionsstörungen hinaus gehende Störungen bzw. Rhythmusstörungen charakterisiert.

Hierzu gehören

Tritt zusätzlich Vorhofflimmern auf, wird von einem Bradykardie-Tachykardie-Syndrom gesprochen. Bei Terminierung dieser tachykarden Phasen kommt es nicht selten durch ein verzögertes Wiedereinsetzen des "erkrankten" Sinusknotens zu symptomatischen "präautomatischen Pausen". Bei Patienten mit paroxysmalem Vorhofflimmern und Synkopen muss daran gedacht werden, dass solche meistens solche Pausen für die Symptomatik verantwortlich sind und nicht das Vorhofflimmern selbst.

Literatur