Bei einem akzelerierten (beschleunigten) Rhythmus übernimmt ein ektoper Rhythmus die Führung, ohne das die Kriterien einer Tachykardie erfüllt sind (Frequenz < 100 Schläge/min). Bei einem akzelerierten idioventrikulären Rhythmus liegt der Ursprung in der Kammer, die QRS-Komplexe sind verbreitert. Die Arrhythmie resultiert aus einer konkurrierenden Impulsbildung von Sinusknoten und einem ventrikulären Schrittmacherzentrum, dessen Automatie pathologisch gesteigert ist. Grundlage solcher Arrhythmien ist nicht immer eine organische Erkrankung des Herzens. Besonders häufig werden diese Rhythmen im akuten Stadium eines Myokardinfarktes sowie nach Reperfusion passager-okkludierter Koronar-Stromgefäßbezirke durch eine Koronarintervention als sog. "Reperfusionsarrhythmien" beobachtet. Gelegentlich treten idioventrikuläre Rhythmen auch als Folge von Intoxikationen (z.B. bei Digitalisüberdosierung) auf. Akzelerierte Rhythmen können auch auf Vorhofebene auftreten.
Akzelerierte idioventrikuläre Rhythmen sind durch
Abb.: Akzelerierter rechtsventrikulärer Rhythmus. Bei Sinusrhythmus beträgt die Frequenz 48 Schläge/min. Der akzelerierte ventrikuläre Rhythmus setzt spätdiastolsich ein und wird durch einen Fusionsschlag eingeleitet (dicker Pfeil). Seine Frequenz beträgt 71 Schläge/min). Damit erfüllt er nicht die Kriterien einer ventrikulären Tachykardie. Die Vorhöfe werden retrograd erregt (schmale Pfeile).
Abb.: 82-jähriger Patient mit koronarer Herzerkrankung und arterieler Hypertonie. Auftreten eines akzelerierten idioventrikulären Rhythmus bei Sinusrhythmus als Grundrhythmus. Die Frequenz (angegeben ist die Zykluslänge zwischen einzelnen Herzaktionen schwankt (um die 100/min). Langzeit-EKG-Registrierung.
Die Betroffenen sind oft schon Älter, eine strukturelle Herzerkrankung kann vorhanden sein oder auch fehlen. Eine Agrenzung zu einer klassischen Kammertachykardie ist notwendig.
Literatur