EKG bei Trichterbrust (Pectus excavatum)
Als Trichterbrust (Pectus excavatum) bezeichnet man eine Einsenkung der vorderen Wand des Brustkorbs bzw. des Brustbein. Hierdurch kann einer Verlagerung des Herzens resultieren.
EKG
Zu den EKG-Veränderungen, die bei einer Trichterbrust beobachtet werden können, gehören:
- negative P-Wellen in den Ableitungen V1 und V2 (DD: Fehlplatzierung der Elektroden - ein oder zwei Interkostalräume zu hoch)
- rechtspräkordiale ST-Hebungen, ähnlich wie bei einem Brugada-Syndrom
- eine Epsilon-Welle in V1, die an das Vorliegen einer arrhythmogenen rechtsventrikulären Kardiomyopathie denken lässt.
Abb.: 29-jähriger Patient mit Trichterbrust. In V1 ist eine Epsilon-Welle sichtbar, die sich auch bei einer arrhythmogenen rechtsventrikulären Kardiomyopathie findet. In diesem Fall hatte sich daher auch diese Verdachtsdiagnose ergeben. Für diese Diagnose sprach ebenfalls der Nachweis rechtsventrikulärer Kontraktionsstörungen (apikal) in der Magnetresonanz-Tomographie. Solche Kontraktionsstörungen finden sich auch bei einer Trichterbrust (durch Verdrängung)!
Literatur
- Ahn J, Choi J-I, Shim J, Lee SH, et al. Right Ventricular Compression Mimicking Brugada-Like Electrocardiogram in a Patient with Recurrent Pectus Excavatum. Case Reports in Cardiology 2017;2017:3047937.